Bereits im Sommer 2020, also in der ersten Welle der Corona-Pandemie, bekamen wir eine Anfrage vom Thüringer Schlitten- und Bobsportverband, ob wir uns eine Unterstützung bei der Vorbereitung der Rodel-WM vorstellen könnten.
Als Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Thüringer Sporthilfe fühlte ich mich schon verpflichtet, aber auch geehrt, diesem Aushängeschild des Thüringer Sports zur Seite zu stehen. Und so begann im Juni die erste Vorplanung. Allerdings nur auf Gesprächsebene mit den Offiziellen aus Oberhof, denn wir hatten zu diesem Zeitpunkt nicht einen Auszubildenden im Hause und in der häuslichen Aufgabenerfüllung wäre der sich entwickelnde Auftrag nicht umsetzbar gewesen. Noch unter der planerischen Verantwortung von Herrn Petruschkat wurde im Herbst 2020 ein erstes Angebot für die Fertigung von 6 Marketing- und Eventhütten erstellt.
Danach wurde es coronabedingt erst einmal still um unser „WM-Vorhaben“. Erst im April 2021 kamen wir zu konkretisierenden Absprachen mit dem TBSV und seinem Geschäftsführer Herrn Theisinger wieder zusammen. Aber eine Planung für die Implementierung des Auftrages in unsere Holz-, Metall- und Farbausbildung war zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht möglich, da auf Grundlage unserer Entwürfe erst die Gremien des TBSV befragt werden mussten und ein entsprechender Fördermittelantrag an den Freistaat auf den Weg gebracht wurde.
Nachdem ein Kurzkonzept geschrieben und mit uns abgestimmt war, konnte der Fördermittelantrag eingereicht werden und mit uns fanden die nächsten Gespräche dann Anfang 2022 statt. Leider gab es zu diesem Zeitpunkt schon Lieferschwierigkeiten für die abgesprochenen Holzwerkstoffe, so dass sich der Fertigungsprozess bis zum Oktober 2022 hinziehen sollte, was eine entsprechende Einplanung in die Ausbildung sehr schwierig gestaltete.
In der Zwischenzeit waren auch die „Biathleten“ auf uns aufmerksam geworden und luden mich ihrerseits zu einer Beratung ein.
Letztendlich durften wir mit unseren Auszubildenden aus den Fachbereichen Holz-, Farb- und Metalltechnik nicht nur die Hütten entlang der Rodelbahn modular und transportabel fertigen, sondern ein Siegerpodest und alle Gewehr-/Skiständer in der Biathlonarena kamen hinzu.
Dementsprechend war auch die Anerkennung unserer Leistungen vor Ort, so dass alle beteiligten Auszubildenden und Mitarbeitenden die Chance erhielten an einer Veranstaltung der Biathlon-WM teilnehmen zu dürfen. Eine Einladung auf die Rodelbahn steht zurzeit noch aus.
An dieser Stelle gilt mein Dank unseren Auszubildenden und Mitarbeitenden, durch deren Arbeit die Qualität unserer Ausbildung zum deutlich wahrnehmbaren Aushängeschild der JBF in Oberhof wurde.
gez. A. Stellmacher